Archiv für den Monat: März 2013

Curcuma – Einsatz bei Krebs

Curcumin, der Hauptinhaltsstoff von Curcuma longa, wurde in einer aktuellen Studie auf seine antitumorösen Wirkungen bei Prostata Tumoren untersucht. Privatdozentin Dr. med. Beatrice Bachmeier (Institut für Labormedizin, LMU München) führte diese Untersuchungen durch. Bereits 2007 stellte Sie eine Studie bezüglich Curcuma und Brusttumor Zelllinien vor: Curcuma und Brusttumor. Diese Studien wurden allerdings an Mäusen mit implantierten menschlichen Tumorzellen druchgeführt, so genannte Tumorzelllinien.

Der Bayrische Rundfunk strahlte eine Sendung aus, in welcher er diese Studie vorstellt. Weiter wird Herr Dr. med. Reimund Greischel, niedergelassener Allgemeinmediziner und Naturheilarzt, vorgestellt. Er behandelte eine Patientin mit Curcuma bei Lebermetastasen. Der Bericht beschreibt den Stillstand des Tumorwachstums. Dr. Greischel beschreibt die Nebenwirkungsfreiheit von Curcuma und die Möglichkeit, Curcuma (Curcumin) zusammen mit der schulmedizinischen Medikation einzunehmen.

Dr. med. Ralph Oberneder, niedergelassener Uruloge, beschreibt bei Prostatkrebs einen Einfluss von Curcuma auf den PSA Wert, welcher ein so genannter Tumormarker für Prostatatumore ist.

Der Bericht beschreibt die Wichtigkeit der Einnahme von Curcuma mit schwarzem Pfefferextrakt (Piperin). Wichtig ist hier zu wissen, dass es sich nicht um ein normales Pulver aus schwarzem Pfeffer handelt, sondern um einen Extrakt, der ca. 50-fach konzentriert ist. Schwarzer Pfeffer enthält ungefähr 1-2 % Piperin, guter Pfefferextrakt enthält über 95 % Piperin. Piperin erhöht die Bioverfügbarkeit von Curcumin bis 2000 %. Gleiches gilt für Curcuma. Es ist wichtig, einen Extrakt zu verwenden, der mindestens 95 % Curcumin enthält. Die durchgeführten Studien wurden mit dieser hohen Qualität durchgeführt.

Es ist erfreulich, dass Mediziner diese wichtigen hoffnungsvollen Erkenntnisse darstellen und weiter erforschen. Nicht nur zu Curcuma gibt es unzählige positive Forschungsergbnisse bei schweren Erkrankungen.

Grüner Kaffee Extrakt

Grüner Kaffee: Hilfe bei Übergewicht?

Grüner Kaffee sorgt seit kurzem für großes Aufsehen als Mittel zur Behandlung von Übergewicht.

Kann man auf diese Meldungen vertrauen? Oder handelt es sich nur eine der vielen „Abnehm-Moden“? Wie kann die Wirkung erklärt werden? Und welche Wirkungen hat Grüner Kaffee tatsächlich? Diese Fragen sollen hier, nach dem heutigen Stand des medizinischen Wissens, umfassend beantwortet werden. Dabei werde ich auch mögliche Nebenwirkungen ansprechen.

 

Übergewicht hat großen Einfluss auf die Gesundheit.

Übergewicht ist nicht nur eine Frage des Aussehens, es stellt weltweit eines der größten Gesundheitsprobleme dar. 1,5 Milliarden Erwachsener waren 2008 weltweit übergewichtig, 2015 sollen es nach Schätzung der WHO 2,3 Milliarden sein. Etwa ein Drittel davon muss als stark übergewichtig bezeichnet werden.

Auch wenn die Ursachen vielfältig sind, unser Lebenswandel und das Überangebot an kalorienreichen Speisen machen es uns nicht einfach, schlank zu bleiben. Zu den vielen bekannten Folgen von Übergewicht zählen: Arteriosklerose und in Folge Herz- und Kreislauferkrankungen oder Diabetes mit schwerwiegenden Folgeerkrankungen.

Egal welche Ursachen und Folgen das Übergewicht beim einzelnen Patienten hat, eines dürfte für alle gleich sein: Jeder wäre froh, ein einfaches und sicheres Mittel zu finden, um Gewicht zu verlieren und die Folgen wie etwas Diabetes und Arteriosklerose zu verhindern. Hieraus vor allem erklärt sich der Erfolg von Grünem Kaffee. Aber kann dieses Versprechen einer wissenschaftlichen Überprüfung wirklich standhalten?

 

Hilft Ihnen Grüner Kaffee beim Kampf gegen Übergewicht?

Bekannt wurde die gewichtsreduzierende Wirkung durch eine Studie an der Scranton University im amerikanischen Pennsylvania.

Studie der Universität Scranton zur Gewichtsabnahme durch Grünen Kaffee Extrakt

Diese Studie wurde im März 2012 bei einem Treffen der „American Chemical Society“, der größten wissenschaftlichen Fachvereinigung weltweit, in San Diego vorgestellt und erregte bei der Tagung enormes Aufsehen.

San Diego Meeting of American Chemical Society: New evidence on effects of green coffee beans in weight loss

Die Studie amerikanischer und indischer Forscher ist der Beginn der weltweiten Aufmerksamkeit, die Grüner Kaffee bekommt. Für die Studie nahmen 16 übergewichtige Personen 22 Wochen lang Grünen Kaffee Extrakt oder ein Placebo ein. Ansonsten änderten die Teilnehmer ihre Essgewohnheiten nicht. Sie nahmen die gleiche Anzahl an Kalorien auf (im Durchschnitt 2400 Kalorien pro Tag). Genauso wenig veränderten sie ihre sportliche Aktivität.

Das Ergebnis ist überraschend: 16 übergewichtige Personen nahmen je sechs Wochen lang Grünen Kaffee Extrakt in hoher und niedrigerer Menge und ein Placebo ein, Essgewohnheiten und Bewegungsgewohnheiten blieben immer gleich. Bei hoher Dosierung verloren die Probanden im Mittel 2,04 kg Gewicht, bei niedrigerer Dosierung 1,54 kg Gewicht, beim Placebo nahmen sie 0,32 kg zu. Über den Beobachtungszeitraum von 22 Wochen verloren die Teilnehmer 17 amerikanische Pfund, dies entspricht 7,7 kg. Dies wiederum entsprach im Mittel einer Abnahme des Körpergewichtes um 10,5 % und einer Abnahme des Körperfettanteils um 16 %.

Das ist beeindruckend. Diese Studie hat auch besonderes Gewicht, da es sich um eine randomisierte, placebo-kontrollierte Doppelblind-Studie handelt. Aber immer wieder wird auch auf die geringe Zahl der Teilnehmer hingewiesen.

 

Weitere Studien zum Thema Grüner Kaffee und Übergewicht

Die aufsehenerregende Studie der Universität Scranton wird unterstützt durch eine norwegische Studie aus dem Jahr 2007, die längst nicht so bekannt geworden ist. Sie bestätigt die Ergebnisse der amerikanischen Studie aber weitgehend:

The Effect of Chlorogenic Acid Enriched Coffee on Glucose Absorption in Healthy Volunteers and Its Effect on Body Mass When Used Long-term in Overweight and Obese People

http://www.realdose.com/wp-content/uploads/2011/07/Green-Coffee-Thom-E_J-Int-Med-Res-2007.pdf

Der Effekt der Gewichtsabnahme wird hier und in anderen Studien auf Chlorogensäure zurückgeführt. Sie ist in Grünem Kaffee und besonders in Grünem Kaffee Extrakt enthalten.

Versuche mit Mäusen deuten schon seit längerem auf den gewichtsreduzierenden Effekt. http://www.biomedcentral.com/1472-6882/6/9 (Studie aus BMC von 2006) und http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S027869151000013X (Studie von 2010).

Nun gibt es auch noch eine vergleichende Studie von 2011, die angeblich belegt, dass diese Ergebnisse und die Wirkung von Chlorogensäure unsicher sind. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2943088/

In dieser Studie wurden über 2000 Studien zum Thema gesichtet, drei relevante Studien wurden ausgewählt und verglichen. In der vergleichenden Studie heißt es, dass die Ergebnisse differieren und keine sicheren Aussagen für lange Zeiträume möglich seien.

Das ist richtig, übersieht aber, dass alle drei Studien zunächst einmal deutliche Reduzierungen beim Gewicht aufzeigten. Und da sie nicht als Langzeitstudien angelegt waren, konnten und wollten sie keine Aussagen über lange Zeiträume machen.

Aus der Tatsache, dass keine der drei Studien von Nebenwirkungen der Chlorogensäure berichtete, schließen die Autoren der Vergleichsstudie, dass das nicht bedeute, Chlorogensäure sei risikolos. Auch das ist sicher richtig, aber wenig hilfreich. Man kann nie sicher sein ob nicht doch noch Nebenwirkungen gefunden werden. Trotz ihrer negativen Expertise kommen die Autoren nicht umhin, mit dem Satz zu schließen, dass die Einnahme von Chlorogensäure Gewichtsverlust befördere.

Der Hinweis auf darauf, daß man nicht sicher sagen könne ob die gewichtsreduzierende Wirkung von grünem Kaffee auch über einen langen Einnahmezeitraum besteht beruhte auf Mangel an weiterem Studienmaterial

Genauso verhielt es sich bei dem Hinweis, daß der Ausschluß von Nebenwirkungen noch sicher gemacht werden kann. Auch hier fordern die Autoren weiter Studien.

Offensichtlich ist also auch diese gern zitierte Studie nicht als Argument gegen die Einnahme von Chlorogensäure und Grünem Kaffee geeignet. Die wichtigsten Studien weisen deutlich auf eine Gewichtsreduktion durch Grünen Kaffee und Chlorogensäure.

Blutzucker und Grüner Kaffee Extrakt

Grüner Kaffee hat also eine erstaunliche Wirkung. Als wichtigen Wirkstoff enthält er die Chlorogensäure (Chlorogenic acid). In Grünem Kaffee Extrakt ist die Chlorogensäure in besonders hoher Konzentration enthalten.

Chlorogensäure hat vielfältige Eigenschaften. Sie steht im Zentrum der Aufmerksamkeit um Grünen Kaffee. Neben den Studien zur Gewichtsreduktion beziehen sich andere Studien auf den Einfluss der Chlorogensäure und auf den Stoffwechsel und auf seine Wirkung schon im Darm um den Wirkmechanismuss zu verstehen. Chlorogensäure wirkt bereits im Darm indem es die Aufnahme von Glucose ins Blut verringert bzw. verhindert.

Außerdem hemmt Chlorogensäure die Glucose-6-Phosphatase. Das Enzym Glucose-6-Phosphatase fördert die Glucose-Neubildung (Gluconeogenese) und den Abbau von Glycogen zu Glucose. Glucose-6-Phosphat erhöht damit durch zwei Stoffwechselwege den Blutzuckerspiegel. (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20302380 ) (http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0003986196998744 Diese Studie wurde gemeinsam von der Cornell University in New York und der damals noch existierenden Firma Hoechst erarbeitet.)

Es gibt weiterhin nachdrückliche Hinweise, dass Chlorogensäure die Amylase hemmt, welche im Darm Stärke zu Monozuckern, wie etwa Glucose, abbaut. (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19807164)

Indem sie also die Aufnahme und Produktion von Glucose hemmt, ist eine Folge der Einnahme von Chlorogensäure ein geringerer Blutzucker-Spiegel, insbesondere auch nach den Mahlzeiten.

Da ein erhöhter Blutzuckerspiegel zur Fettneubildung führt, resultiert durch die Hemmung der Amylase auch eine geringere Fettneubildung (Lipogense).

Das ist gut belegt und weitgehend unstrittig, die Folgen sind weitreichend. Es handelt sich – wie bei der Frage nach dem Körpergewicht – um einen komplexen Zusammenhang. Dabei geht es vor allem um den Blutzucker- und den Insulinspiegel.

 

Diabetes und Chlorogensäure

Erstrebenswert ist ein Blutzuckerspiegel von 83 mg/dl in nüchternem Zustand. Sind die Werte höher, kann es sich um den weit verbreiteten Prädiabetes handeln.

Hohe Spitzenwerte des Blutzuckerspiegels nach dem Essen begünstigen die Entwicklung von Diabetes. Indem die Chlorogensäure die Spitzenwerte des Blutzuckerspiegels niedrig hält, beugt sie also direkt Diabetes vor.

Ein hoher Blutzuckerspiegel fördert weiterhin die Lipogenese, das ist die Fettsäuresynthese. So wird durch Chlorogensäure auch die Erhöhung des Körperfettanteils abgemildert. http://ajpendo.physiology.org/content/300/1/E122

 

Die Rolle des Insulin

Insulin bewirkt, dass Glucose aus dem Blut in die Körperzellen übertreten kann. Auch die Aufnahme der Proteine (Eiweiße) und Fette in die Körperzellen werden durch Insulin gesteuert.

Um den nach den Mahlzeiten stark ansteigenden Blutzucker-Spiegel auszugleichen, steigt auch der Insulinspiegel stark an. Ist dieser Mechanismus durch „Überbeanspruchung“ geschwächt oder gar außer Kraft gesetzt, steigt die Diabetesgefahr.

Der Verlust der Insulin-Sensitivität ist deswegen als Hauptfaktor für Diabetes anzusehen. Bei Insulin-Insensitivität benötigt der Körper bis zur zehnfachen Menge an Insulin, um Glucose aus dem Blut in die Körperzellen übertragen zu können.

 

Folgen erhöhter Insulinausschüttung

Da der Körper zu Beginn der Diabetes-Erkrankung durch eine erhöhte Ausschüttung von Insulin (aus den Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse) den Blutzuckerspiegel zu senken versucht, wird er immer unempfindlicher für das ausgeschüttete Insulin. Das reicht bis zur Insulinresistenz.

Unempfindlichkeit gegen Insulin und Erhöhung des Insulinspiegels haben weitreichende Folgen. Die Gefahr von Diabetes ist die erste Folge des erhöhten Insulinspiegels. Dazu aber kommt die Zunahme des Körpergewichts. Auch der Blutfettspiegel (Triglyceride) erhöht sich. Ebenso erhöht sicher der Cholesterinspiegel, und auch das Verhältnis von „gutem“ zu „schlechtem“ Cholesterin verschlechtert sich. Das „gute“ HDL-Cholesterin wird gesenkt und das „schlechte“ LDL bzw. VLDL-Cholesterin erhöht.

Erhöhte Insulinspiegel erzeugen weiterhin Bluthochdruck durch Störung des Natrium-Haushaltes. Da Insulin ein wichtiger Zellwachstumsfaktor ist, kann die Tumorgenese durch erhöhten Insulinspiegel gefördert werden. Er fördert die Bildung von Beta-Amyloid in den Gehirnzellen, und ist damit wohl ein Mitauslöser für Morbus Alzheimer. Außerdem ist Diabetes ein gewichtiger Risikofaktor für Arteriosklerose. Auch die gutartige Prostatavergrößerung und Impotenz wird durch erhöhte Insulinspiegel gefördert.

 

Insulin und Hungergefühl

Ein erhöhter Insulinspiegel erzeugt außerdem ein nachhaltiges Hungergefühl. Dieser Hunger bewirkt einen fatalen Teufelskreis von vermehrtem Essen und weiter abnehmender Insulinsensitivität (siehe dazu folgende aufschlussreiche Studie: Insulin levels, hunger, and food intake: an example of feedback loops in body weight regulation.Health Psychol 1985;4(1):1-24).

Erfolgreiche Ernährungsstrategien setzen deshalb neben der Gewichtsreduktion oft auch auf die Unterstützung der Insulinsensitivität. Da hier Hungergefühle reduziert werden können, wird das Abnehmen erleichtert.

 

Insulin, Hunger und Chlorogensäure

Chlorogensäure aus Grünem Kaffee hilft dabei, den Teufelskreis aus steigendem Blutzuckerspiegel, steigendem Insulinspiegel und steigendem Hungergefühl zu durchbrechen. Chlorogensäure ist in der Lage, die Insulin-Sensitivität und damit die Wirkung des körpereigenen Insulins zu verbessern. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22305652

Da sie direkt an der Ursache, dem erhöhten Blutzuckerspiegel, eingreift und so auch die Insulinausschüttung senkt, bekämpft Chlorogensäure Diabetes, Hungergefühl und ein ganzes Bündel von Folgekrankheiten.

 

Grüner Kaffee und Körpergewicht

Grüner Kaffee Extrakt ist, was das Gewicht anbelangt, kein Wundermittel, das man einnimmt – und alle Gewichtsprobleme sind gelöst. Solche Versprechungen, es gibt sie leider immer wieder, sind unseriös.

Aber Grüner Kaffee Extrakt und die in ihm enthaltene Chlorogensäure wirken sich nicht nur direkt auf das Gewicht aus, sie sind auch ein Mittel, positiv in die Regulation von Blutzucker- und Insulinhaushalt einzugreifen. Hier wird das Übel an der Wurzel gepackt. Das verspricht nachhaltige Wirkung und nicht den beim Abnehmen üblichen Einmaleffekt.

Wichtig ist selbstverständlich auch nicht zuviel Kalorien vor allem in Form von Monozuckern oder Transfettsäuren aufzunehmen.

Weiteres Vorkommen von Chlorogensäure

Chlorogensäure ist zwar in der Natur in der Bohne des Grünen Kaffees am höchsten konzentriert, aber sie kommt auch in vielen anderen Früchten vor. Die Früchte mit höherer Konzentration an Chlorogensäure sind: Blaubeeren, Kiwis, Pflaumen, Kirschen und Äpfel. Hier variiert die Konzentration zwischen 0,5 und 2 Gramm pro Kilogramm. http://www.dietcan.net/docs/Polifenoles%20en%20alimentos%20y%20biodisponibilidad.pdf Polyphenols: food sources and bioavailability Claudine Manach, Augustin Scalbert, Christine Morand, Christian Rémésy, and Liliana Jimenez. Am J Clin Nutr 2004;79:727– 47

Weitere natürliche Vorkommen finden sich in: Ananas, Artischocken, Auberginen, Birnen, Karotten, Süße Kartoffeln, Tomaten, Weißdorn, sibirische Fichte, Brennessel. Daneben ist es auch in Echinacea und Johanniskraut zu finden. Chlorogensäure in Johanniskraut.

Die Konzentration und Vielfalt der Chlorogensäuren ist jedoch in Grünem Kaffee deutlich am höchsten, sie kann hier von 4 bis 14 Prozent variieren, das entspricht 40 bis 140 Gramm pro Kilogramm! http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23768188

 

Abnehmen mit Chlorogensäure aus Grünem Kaffee

Es ist wohl die Summe der beschriebenen enzymatischen Effekte, die bei der Einnahme von Grünem Kaffee und insbesondere Grünem Kaffee Extrakt zu einer Gewichtsabnahme führen. Das Erstaunliche: Der Effekt stellt sich auch bei gleich bleibender Kalorienaufnahme ein

 

Grüner Kaffee fördert die Gewichtsabnahme wir wir gesehen haben auch ohne Änderung der Essgewohnheiten. Trotzdem sollte man versuchen weniger Transfettsäuren (z. B. Pommes frites ) und Zucker zu sich zu nehmen.

Wichtig ist hier an zu merken , daß die Gewichtsabnahme durch grünen Kaffe zwar langsam erfolgt aber eben nicht durch Wasserverlust und ohne den bekannten JoJo Effekt. Die Gewichtsabnahme ist Folge des verringerten Körperfettanteiles.

Was ist Grüner Kaffee?

Grüner Kaffee unterscheidet sich von gewohntem, Schwarzem oder Braunem Kaffee durch die Röstung. Grüne Kaffeebohnen sind reife oder unreife Bohnen der Kaffeestrauchs (Rubiaceae) vor der Röstung, im reifen Zustand sind sie nicht mehr grün sondern eher gelblich, rötlich oder bräunlich.

Die äußeren Teile der Frucht (Fruchtfleisch, Pergamenthaut) werden auch bei Grünem Kaffee entfernt. Auch in Grüner Form kann Kaffee gemahlen und als Aufguss getrunken werden, er schmeckt den meisten Menschen aber nicht und ruft oft Übelkeit hervor.

Grüner Kaffee enthält – wie gerösteter Kaffee – viele flüchtige und dauerhafte Bestandteile. Trotzdem gibt es signifikante Unterschiede zwischen den beiden.

Weitere gesundheitsrelevante Inhaltsstoffe in Grünem Kaffee

Kaffee, grün wie geröstet, enthält sehr viele unterschiedliche Inhaltsstoffe. Zum Teil sind sie gleich, zum Teil unterscheiden sich diese Inhaltstoffe aber auch erheblich.

Zu diesen Stoffen zählen: nichtvolatile Alkaloide wie Koffein, Proteine wie zum Beispiel Aminosäuren, Lipide, Kohlenhydrate, Mineralien, Enzyme und sogar Vitamine. Es gibt auch flüchtige Bestandteile.

Die Angaben beziehen sich auf das allgemeine Standardwerk zum Kaffee. „Caffeine, hrsg. von Geene A. Spiller am Health Resaerch and Study Center and Sphera Foundation in Los Altos, California. Boca Raton, London, New York, Washington D.C 1998.“

 

Grüner Kaffee und Koffein

Im Gegensatz zum gerösteten Kaffee enthält Grüner Kaffee Extrakt etwa weniger Koffein.

Eine Tasse (125 ml) normaler Kaffee enthält zwischen 30 und 175 mg, meist um die 100 mg Koffein. Grüner Kaffee Extrakt mit einem hohen Gehalt an Chlorogensäuren enthält circa 4 % Koffein. Eine Kapsel mit 200 mg oder 400 mg Grüner Kaffee Extrakt enthält somit circa 8 mg bzw. 16 mg Koffein. Die Wirkungen von Grünen Kaffee Extrakt lassen sich somit kaum auf den Koffeingehalt zurückführen.

Auf den Koffeingehalt im Extrakt kommt es also nicht an, obwohl viele Schlankheitspillen mit Koffein als Inhaltsstoff werben. Mir ist aber keine Studie bekannt, die einen Zusammenhang zwischen Koffein und abnehmen herstellen würde.

Koffein gehört zu den Alkaloiden. Auch Trigonellin ist ein Alkaloid, dem eine positive Wirkung auf Diabetes zugeschrieben wird. http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs11010-013-1690-y

In Grünem Kaffee macht Trigonellin etwa 1 % aus, nicht aber in geröstetem Kaffee, da es beim Röstvorgang weitgehend zersetzt wird. Die meisten anderen Alkaloide werden durch den Röstvorgang nicht beeinflusst.

 

Aminosäuren

Grüner Kaffee ist reich an Aminosäuren. 18 Aminosäuren wurden gefunden, frei oder als Teil eines Proteins.

Dazu gehören:

  • Alanin
  • Arginin
  • Cystin
  • Glycin
  • Histidine
  • Isoleusin
  • Leucin
  • Lysin
  • Methionin
  • Phenylalanin
  • Prolin
  • Serin
  • Threonin
  • Tyrosin
  • Valin

Den höchsten Anteil machen aus (Prozentangaben gerundet, bezogen auf den Gesamtanteil an Aminosäuren): Glutaminsäure (20%), Asparaginsäure (11%), Leucin (9%), Lysin (7%), Prolin (7%) Glycin (6%), Serin (6%), Phenylalanin (6%). (Spiller, S.138)

Aminosäuren stellen bekanntermaßen die Grundlage des Lebens da, sie sind quasi in jeden Stoffwechselvorgang involviert und sind die Bausteine für Proteine und Peptide. Zu den essentiellen Aminosäuren, das heißt denen, die vom menschlichen Körper nicht selbst gebildet werden können, zählen Isoleucin und Leucin, Phenylanalin, Valin, Tryptophan, Theorin und Lysin.

Das Vorkommen der Aminosäuren in Grünem und Schwarzem Kaffee unterscheidet sich. Arginin, Cystin, Histidin, Lysin, Serin und Threonin werden durch die Röstung deutlich vermindert, Glutaminsäure und Leucin vermehrt.

 

Kohlenhydrate

Grüner Kaffee enthält verschiedene Polysaccharide wie Speisestärke, außerdem Cellulose. Die Hauptanteile der Saccharide im Grünen Kaffee bilden Mannane, Galactane und Araban. Sie kommen vor allem in der Kaffeehaut und den Zellwänden vor.

Die Bräunung beim Rösten wird vermutlich durch Monosaccharide hervorgerufen. Maillard-Reaktionen zwischen Zuckern und Freien Aminosäuren erzeugen Melanoidin. Außerdem entstehen beim Rösten weitere alipathische Säuren.

 

Lipide

Zu den Lipiden, die in Grünem Kaffee enthalten sind, gehören: Triglyceride (circa 75%), Sterole (5%), Tocopherole (1%) und Diterpene (19%). Sie sind meist im Kaffeeöl enthalten, Arabica enthält mehr als 10% (bis zu 15%), Robusta meist weniger als 5% Lipide. Wegen dieses deutlichen unterschieds dienen die Lipide auch als wichtigstes chemisches Unterscheidungsmerkmal dieser beiden wichtigsten Kaffeesorten. Die wichtigsten Fettsäuren, die im Kaffee enthalten sind, sind Linol- und Palmitinsäure. Übrigens sind es die Fettsäuren, die beim Espresso für beliebte „Crema“ verantwortlich sind.

In Grünem Kaffee sind deutlich mehr unterschiedliche Lipide als in Geröstetem Kaffee enthalten (Spiller, S. 149ff.)

Zu den Diterpenen zählen das Cafestol und Kahweol. Schon in den 1980er Jahren wurde in Norwegen entdeckt, dass sie sich nachteilig auf den Cholsterin-Spiegel auswirken. (Mensink, R. P., Lebbink, W. J., Lobbezoo, I. E., Weusten-Van Der Wouw, M. P. M. E., Zock, P.I., Katan, M. B., Diterpene composition of oils from Arabica and Robusta coffee beans and their effects on serum lipids in man, J. Intern. Med., 237(6), 543, 1995. (CA123:142232j) )

Das Filtern entzieht dem Kaffee aber die Lipide (Spiller 143), so auch Cafestol und Kahweol. In Grünem Kaffee Extrakt sind sie praktisch nicht vorhanden.

 

Enzyme in Grünem Kaffee

Zu den zahlreichen Enzymen, die in Grünem Kaffee vorkommen, gehören:

  • Amylase ß-Fructofuranosidase
  • 2a-D-Galactosidase
  • Catalase
  • Peroxidase
  • Polyphenoloxidase
  • Protease
  • Oxidase
  • Säure Phosphatase

 

Vitamine in Grünem Kaffee

Grüner Kaffee enthält wie jede natürliche Pflanze Vitamine. Nachgewiesen wurden:

  • Vitamin B-1 (Thiamin)
  • Vitamin B-2 (Riboflavin)
  • Nicotinamide
  • Pantothensäure
  • Vitamin B-6 (Pyridoxin)
  • Vitamin B-12 (Cyanocobalamin)
  • Citrovorum factor
  • Folicsäure
  • Vitamin C (Ascorbinsäure)

Die jeweilige Menge ist allerdings vergleichsweise niedrig. Thiamin und Vitamin C finden sich nur im Grünen Kaffee.

 

Flüchtige Komponenten

Die flüchtigen Komponenten des Kaffees sind, neben anderen Bestandteilen, für den Geschmack verantwortlich. Es sind vor allem diese Stoffe, die Grünen Kaffee ungenießbar machen und zu Übelkeit führen. Erst durch die Röstung entstehen die polyzyklischen Hydrocarbone und der Kaffee bekommt den angenehmen Geschmack. Dazu gehören Phenole, die im Lignin und Tannin enthalten sind.

 

Verschiedene Chlorogensäuren in Grünem Kaffee

Wie bereits oben beschrieben, können viele Wirkungen von Grünem Kaffee auf die in ihm enthaltene Chlorogensäure zurückgeführt werden. Keine Pflanze enthält mehr Chlorogensäure als ungerösteter Kaffee.

Da bis zu 70 % der Chlorogensäuren beim Rösten verloren gehen, ist normaler Kaffee keine ausreichende Quelle für Chlorogensäuren.

Es wurden im umgerösteten Kaffee elf Chlorogensäuren gefunden (Spiller). In Grünem Kaffee finden sich unter anderem:

  • 5-O-Caffeoylchinasäure (5-CQA)
  • 3-O-Caffeoylchinasäure (3-CQA)
  • Neochlorogensäure (4-CQA)
  • Cryptochlorogensäure (3-CQA)
  • Isochlorogensäure A (3,5-diCQA)
  • Isochlorogensäure B (3,4-diCQA)
  • Isochlorogensäure C (4,5-diCQA)
  • 5-Feruloylchinasäure (5-FQA)

Insgesamt sind in Grünem Kaffee zwischen 4 und 14 % Chlorogensäure enthalten, abhängig von Sorte und Erntezeitpunkt.

 

Grüner und gerösteter Kaffee unterscheiden sich aber nicht nur durch die Menge, sondern auch durch die Zusammensetzung der verschiedenen Chlorogensäuren. (Bicchi, C. P., Binello, A. E., Pelligrino, G. M., Vanni, A. C., Characterization of green and roasted coffees through the chlorogenic acid fraction by HPLC-UV and principal component analysis, J. Agric. Food Chem., 43(6), 1549, 1995. (CA122:313392x) )

 

Weitere Wirkungen von Grünem Kaffee

Neben dem Gewicht und dem Blutzuckerspiegel beeinflusst Grüner Kaffee viele weitere Bereiche des menschlichen Körpers. Er wirkt sich auf den Blutfettspiegel, den Blutdruck, den Fett- und Leberstoffwechsel, den Serotoninspiegel aus. Grüner Kaffee konnte im Tierversuch das Risiko an Morbus Alzheimer zu erkranken verringern. Zelluntersuchungen und Tieruntersuchungen weisen auf einen Schutz des Erbgutes (DNA) hin.

 

Blutfettspiegel und Grüner Kaffee Extrakt

Der Blutfettspiegel (Triglyceride und Cholesterin) wird durch Chlorogensäure gesenkt. Hierzu eine Studie von 2002: Chlorogenic acid modifies plasma and liver concentrations of: cholesterol, triacylglycerol, and minerals in (fa/fa) Zucker rats

Im Tierversuch konnte auch nachgewiesen werden, dass die mitochondrialen Enzyme zur Fettverbrennung (Lipolyse) in den Leberzellen durch die Einnahme von Grünem Kaffee erhöht wurden. Die gleiche Studie wies nach, dass das Körpergewicht und die Triglyceridspiegel ohne verringerte Nahrungsaufnahme abnahmen. Die Leberenzyme im Zytosol der Leberzellen zur Fettbildung (Lipogenese) wurden durch Grünen Kaffee erniedrigt. Grüner Kaffee und Lipolyse in den Mitochondrien. Der Chlorogensäuregehalt des Kaffeeextraktes lag in dieser Studie bei nur 27 %.

 

Fettstoffwechsel und Chlorogensäure

Chlorogensäure aktiviert die Carnitin-Acyltransferasen (Carnitin-Palmityltransferasen). Diese sind notwendig, damit Fettsäuren vom Cytosol der Zelle in die Mitochondrien geschleust werden können. Hier findet die Fettverbrennung statt, die so genannte Beta-Oxidation.

Chlorogensäure wirkt auf die „Fettstoffwechselhormone“: Leptin und Adiponectin. Chlorogensäure und Kaffeesäure erhöhen den Adiponectin-Spiegel und erniedrigten den Leptin-Spiegel im Tierversuch.

Beschrieben wird das in folgender Studie: Chlorogenic acid exhibits anti-obesity property and improves lipid metabolism in high-fat diet-induced-obese miceAutoren: Ae-Sim Cho, Seon-Min Jeon, Myung-Joo Kim, Jiyoung Yeo, Kwon-Il Seo, Myung-Sook Choi, Mi-Kyung Lee.Publiziert in “Food and Chemical Toxicology” Volume 48, Issue 3, March 2010, Pages 937–943.

 

Die Wirkung von Grünem Kaffee auf die Leber

Chlorogensäure aus grünem Kaffee Extrakt hatte im Tierversuch einen hemmenden Einfluss auf die Vermehrung von Hepatitis B Viren. Anti-hepatitis B virus activity of chlorogenic acid, quinic acid and caffeic acid in vivo and in vitro

Die Ausprägungen einer Leberzirrhose konnte, ebenfalls beim Tier, durch Chlorogensäure positiv beeinflusst werden. Chlorogenic acid against carbon tetrachloride-induced liver fibrosis in rats

Die Wahrscheinlichkeit an einem Leberkarzinom zu erkranken, könnte laut einer Metaanalyse reduziert sein. Coffee Consumption and Risk of Liver Cancer: A Meta-Analysis

Insgesamt wirkt Grüner Kaffee einer Fettleber entgegen, die Anzahl der Signal-Proteine für Insulin- Rezeptoren in der Leberzelle werden erhöht.

 

Einfluss auf den Serotoninspiegel

Ich konnte bisher keine Studie finden, die einen direkten Einfluss von Grünem Kaffee bzw. dessen Inhaltsstoffen auf den Serotoninspiegel nachweist. Dies wird aber immer wieder als einer der Wirkmechanismen beschrieben, verbunden mit dem Hinweis, dass Grüner Kaffee auch bei sogenannten „Frustessern“ helfen könne.

Allerdings gibt es Studien, die den Gehalt von Serotonin (5-Hydroxytryptamin; 5-HT und Melatonin) in Kaffeebohnen nachweisen. Logische Folge wäre, dass durch die Einnahme der Serotoninspiegel erhöht wird. Und wirklich kann der Serotoninspiegel über die orale Zufuhr im Allgemeinen erhöht werden.

Eine Studie, die in der Zeitschrift „Pineal Research“ (Zirbeldrüsen Forschung) im April 2013 erschienen ist, weist den Serotoningehalt von Grünen – und gerösteten Kaffen mit exakten Analysemethoden (HPLC – LC/MS) nach. Serotonin und Grüner Kaffee.

Der Serotoningehalt in Grünem Kaffee erwies sich hier als höher als in geröstetem Kaffee. Auf der anderen Seite war der Melatoningehalt in geröstetem Kaffee höher als in Grünem Kaffee.

Serotonin ist eines der so genannten Glückshormone. Viele Antidepressiva wirken auf den Serotoninstoffwechsel. Hohe Serotoninspiegel am Tage erhöhen den wichtigen nächtlichen Melatoninspiegel. So wirkt sich auch Sonnenlicht positiv auf einen erhöhten Serotoninspiegel wie auch auf einen höheren Melatoninspiegel aus.

Die Zirbeldrüse wird bekanntlich mit dem so genannten „3. Auge“ in Verbindung gebracht. Tatsächlich überträgt der Sehnerv Informationen zur Zirbeldrüse. Vermehrte Lichtphotonen-Aufnahme erhöht den Serotoninspiegel. Siehe auch den Artikel über Winterdepression in diesem Blog: Serotoninspiegel bei Winterdepressionen.

Das im Grünen Kaffee enthaltene Serotonin könnte möglicherweise bei Menschen hilfreich sein, die saisonal in den Wintermonaten ein vermehrtes Hungergefühl verspüren.

 

Blutdruck und Grüner Kaffee Extrakt

Chlorogensäure hat sich im Tierversuch als blutdrucksenkend erwiesen. Dieser Effekt scheint über die Muscarin-Rezeptoren vermittelt zu werden.
Grüner Kaffee und Blutdruck
http://informahealthcare.com/doi/abs/10.1080/10641960600798655
The Blood Pressure-Lowering Effect and Safety of Chlorogenic Acid from Green Coffee Bean Extract in Essential Hypertension

Grüner Kaffee enthält außerdem sogenannte Melanoidine. Diese Melanoidine sind Bestandteile der grünen Bohne und können das „Angiotension-Converting-Enzyme“ ACE hemmen. Melanoidine sind deshalb natürliche ACE-Hemmer und somit in der Lage den Blutdruck zu senken.
Grüner Kaffee als Blutdrucksenker ?
Zusammenstellung von Wirkungen von Kaffeesubstanzen.

 

Grüner Kaffee und Alzheimer

Der Einfluss von Kaffee auf Morbus Alzheimer wird hier beschrieben:

 

Vorbeugung gegen Parkinson

Es gibt Hinweise, daß Kaffee bzw. Chlorogensäuren auch einen Einfluß auf die Erkrankung von Alzheimer haben könnte.

http://jama.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=192731

Einfluß von Chlorogensäuren auf die Gehirnzellen:

http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/jf902095z

 

Wirkung von Chlorogensäure auf die Erbsubstanz

Die schützende Wirkung von Chlorogensäure vor Schädigungen der Erbsubstanz wurde in der folgenden Studie beschrieben:

Chlorogensäure und DNA ?
Chlorogensäure und Curcumin – Schutz vor Strahlenschäden

http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/016579929390022N

Die Aktivität der Glutathion-S-Transferase erhöht sich durch Grünen Kaffee: Grüner Kaffee und Glutathion-S-Transferase.

Inhibition of DNA methylation by caffeic acid and chlorogenic acid, two common cathechol-containing coffee polyphenols, In Vitro-Studie Carcinogenesis 2005

 

Bioverfügbarkeit von Grünem Kaffee Extrakt

Der Wirkungsgrad von Grünem Kaffee Extrakten beruht darauf, ob die Wirkstoffe aus dem Darm ins Blut aufgenommen werden können. Trotzdem ist die Frage interessant, ob die Wirkstoffe vor der Aufnahme verändert werden (z.B. durch Degradation = Aufspaltung bzw. Zersetzung) und deshalb diese Metaboliten die eigentliche Wirkung hervorrufen.

Für die Dosierung ist es wichtig, wie hoch der prozentuale Anteil der Aufnahme ist. In folgender Studie aus dem Jahr 2001 wurde deswegen die Bioverfügbarkeit der Chlorogensäure (und der Kaffeesäure, 3,4-Dihydroxyzimtsäure) beim Menschen untersucht: Bioverfügbarkeit von Chlorogensäure und Kaffeesäure

Die untersuchte Gruppe bestand allerdings nur aus 7 Personen. Es zeigte sich, dass 33 % der Chlorogensäure und 95 % der Kaffeesäure unverändert ins Blut aufgenommen wurden. Ein Drittel gelangt also ins Blut, zwei Drittel durchlaufen den Darmtrakt. Um Wirkungen durch Chlorogensäure erreichen zu können, sollte die Dosierung entsprechend angepasst werden.

Eine neuere Studie aus dem Jahr 2008 bestätigt das Ergebnis weitgehend:Chlorogenic Acids from Green Coffee Extract are Highly Bioavailable in Humans. Hier nahmen zehn Erwachsene 170 mg Grüner Kaffee Extrakt ein.

 

Geringe Dosierungen an Grünem Kaffee bzw. Chlorogensäure führen zum Erfolg

Die standardmäßige Einnahme ist 200 mg Grüner Kaffee Extrakt, der Chlorogensäure Anteil sollte dabei bei 45 % – 75 % liegen. Abhängig vom Körpergewicht können auch 2 x 200 mg Grüner Kaffee eingenommen werden.

Meist ist es nicht sinnvoll, Grünen Instant Kaffee zu trinken. Der Anteil an Chlorogensäuren ist nicht ausreichend hoch, außerdem ist Grüner Instant Kaffee nicht standardisiert. Besser sind deshalb Kapseln mit standardisiertem Extrakt.

Höhere Dosierungen sollten mit einem Arzt abgesprochen werden. Selbstverständlich sollten Sie, wenn Sie an einer Erkrankung leiden oder schwanger sind, vor der Einnahme mit einem Arzt sprechen.

Der Extrakt sollte ca. 30 Minuten vor den Mahlzeiten eingenommen werden.

 

Nebenwirkungen

Die Studien, die zu Grünem Kaffee durchgeführt wurden, berichten nicht von Nebenwirkungen. Die bekannten Nebenwirkungen des Koffeins, das auch Grüner Kaffee enthält, wenn auch in deutlich geringerer Menge als brauner bzw. schwarzer Kaffee, können etwa Schlaflosigkeit oder Nervosität sein.

Zu den ernsten Nebenwirkungen des Koffeins gehören die Erhöhung des Blutdrucks und des Blutplasma-Homocystein-Spiegels. Chlorogensäure wurde ebenfalls schon für einen erhöhten Homocystein-Spiegel verantwortlich gemacht. Eine Studie zeigte, dass bei der Einnahme von 2,5 Gramm Chlorogensäure der Homocystein-Spiegel im Blutplasma nach vier bis fünf Stunden um 12% gestiegen war, was nach 20 (nüchternen) Stunden auf 4% zurückging. Bei Einnahme von sehr hohen Mengen an Chlorogensäure sollte deshalb der Homocysteinspiegel kontrolliert werden. Prophylaktisch wären die Einnahme von bestimmten den Homocysteinspiegel positiv beeinflussenden Vitaminen sinnvoll wie: Vitamin B12, Folsäure und Vitamin B6.

Wichtiger, vor allem für Frauen, die an PCOS (Zysten) erkrankt sind, erscheinen die Auswirkungen von Cafestol und Kahwesol im Kaffee, die sich schlecht auf den Cholesterol-Spiegel auswirken. Gerade diese Nebenwirkung kann aber durch die Einnahme von Grüner Kaffee Extrakt vermieden werden.

 

Welchen Grünen Kaffee Extrakt einnehmen?

Wegen ihrer Bedeutung sollte man Extrakt mit hohem Gehalt an Chlorogensäure wählen. Das hat einen positiven Nebeneffekt: Um so höher der Chlorogensäuregehalt des Extraktes ist, umso geringer ist der Koffeingehalt. Ein Extrakt mit circa 25 % Chlorogensäure hat einen Koffeingehalt von ungefähr 10 %, ein Extrakt mit 50 % Chlorogensäure weist einen Koffeingehalt von etwa 5 % auf. (Grüner Kaffee – Koffeingehalt)

 

Noch ein paar Sätze zu Kaffee und Gesundheit

Bekanntlich kann zu viel Coffein Nervosität, steigenden Blutdruck und weitergehende gesundheitliche Probleme verursachen. Gleichzeitig gibt es seit einigen Jahren eine steigende Anzahl an Studien, die die gesundheitlichen Vorteile des Kaffees deutlich belegen.

Zu den Erkrankungen, die Kaffee zu verhindern hilft, können demnach Depressionen und Morbus Alzheimer gehören. Das Risiko mancher Krebsarten, wie Prostatakrebs und bestimmte Arten von Brustkrebs, könnte durch die Inhaltsstoffe von Kaffee gesenkt werden. Ebenfalls könnte das Risiko von Diabetes (siehe dazu die obigen Ausführungen) gesenkt werden.

Es gibt auch Untersuchungen hinsichtlich des Schlaganfallrisikos.

Etwas komplizierter liegen die Dinge beim Herzinfarkt. Durch Kaffee kann sich der Homocystein-Spiegel erhöhen, der mit einem höheren Herzinfarkt-Risiko verbunden ist. Der Effekt scheint sich aber nur bei starkem Konsum einzustellen (mehr als drei Tassen am Tag). Koffein ist bekanntlich ein Vitamin B6 Antagonist. Vitamin B6 ist ein wichtiges Vitamin zur Kontrolle des Homozysteinspiegels.

Gleichzeitig deutet einiges darauf hin, dass Kaffee auch vor Herzinfarkt schützen kann.

Ältere Studien zeigten, dass Kaffee durch die sogenannten Diterpene (Cafestol und Kahweol) den Cholesterol-Spiegel (und insbesondere das problematische LDL-Cholesterol) steigen lässt. Wie sich herausgestellt hat, gilt das nur für ungefilterten Kaffee und bei größeren Mengen. Ebenso gilt dies nicht für Grünen Kaffee

Alles in allem kann man sagen: Kaffee hat manche schlechte und viele gute Wirkungen. Aber er ist kein Heilmittel.

Es kommt darauf an, durch medizinische Forschung die positiven Effekte und möglichen Nebenwirkungen zu bestimmen und die entsprechenden Substanzen dann gezielt einzusetzen.

Grüner Kaffee und der Hauptinhaltsstoff Chlorogensäure ist mittlerweile sehr gut untersucht. Sicher werden weitere Studien neue Erkenntnisse bringen können.

 

Das ist mit Grünem Kaffee Extrakt und Chlorogensäure möglich.

Wikistudien Grüner Kaffee

Erweiterung 18.6.2014 zur Anfrage Grüner Kaffee bei Diabetes

Lieber Leser, ich danke für den Kommentar, ich habe Ihnen eine kleine Studiensammlung zusammengestellt und die Kernaussagen übersetzt. Ich hoffe es hilft Ihnen weiter.
Mit den besten Grüßen Alexander Michalzik

[1] Randomisierte, placebokontrollierte Doppelblind-Crossover-Studie um die Effektivität und Anwendungssicherheit von grünem Kaffee Extrakt bei übergewichigen Patienten fest zu stellen.

Originaltitel: Randomized, double-blind, placebo-controlled, linear dose, crossover study to evaluate the efficacy and safety of a green coffee bean extract in overweight subjects

Autoren: Joe A Vinson,1 Bryan R Burnham,2 and Mysore V Nagendran3
Zeitschrift: Diabetes Metabolic Syndrom Obesity. 2012; 5: 21–27.
Studientyp: Placebokontrollierte, randomisierte doppelblind Crossover-Studie

Zusammenfassung/Schlussfolgerung: Die Autoren beschreiben Übergewicht als ein ernstes Problem für die Gesundheit. Grüner Kaffee Extrakt mit einem hohen Anteil an Chlorogensäure welche den Glucose- und Fettstoffwechsel beeinflußt. 16 Übergewichtige Patienten wurden 22 Wochen mit 1050 mg grünem Kaffee Extrakt, 700 mg oder mit Placebo behandelt. Die mit grünem Kaffee Extrakt behandelten Patienten nahmen Gewicht ab und hatten einen geringeren BMI (Body Mass Index). 6 Patienten erreichten das „Normalgewicht. Chlorogensäure hemmt die Amylase und führt dadurch zu verminderter Zucker und Stärke Resorption im Darm und damit zu einer geringeren Kalorienaufnahme. Die Glucose Toleranz verbesserte sich durch Chlorogensäure wie im Tierversuch festgestellt werden konnte.
Volltext-Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3267522/

[2] Chlorogensäure hemmt die alpha-Amylase Isoenzyme I und II in der Bauchspeicheldrüse im Tierversuch.

Originaltitel: Kinetic analysis and mechanism on the inhibition of chlorogenic acid and its components against porcine pancreas alpha-amylase isozymes I and II.

Autoren: Narita Y1, Inouye K.
Zeitschrift: J Agric Food Chem. 2009 Oct 14;57(19):9218-25. doi: 10.1021/jf9017383.

Studientyp: Placebokontrollierte, randomisierte doppelblind Crossover-Studie

Zusammenfassung/Schlussfolgerung: Chlorogensäure (5-caffeoylquinic acid, 5-CQA) ist ein Polyphenol enthalten in der grünen Kaffee Bohne. Chlorogensäure und seine Komponenten wie Kaffeesäure und Chinasäure (Quinic acid) hemmen zwei Alpha-Amylasen PPA-I und PPA-II. Die Chlorogensäure hatte dabei die größte Hemmwirkung.

Volltext-Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19807164

[3] Der Insulin Rezeptor „Exon 11 +/- ist in Diabetes-Ratten und der Einfluß von Chlorogensäure auf den Plasma Insulinspiegel, die Leberproteine und die DNA.

Originaltitel: Insulin receptor exon 11+/- is expressed in Zucker (fa/fa) rats, and chlorogenic acid modifies their plasma insulin and liver protein and DNA.

Autoren: Rodriguez de Sotillo DV1, Hadley M, Sotillo JE.
Zeitschrift: J Nutr Biochem. 2006 Jan;17(1):63-71. Epub 2005 Jul 27.
Studientyp: Tierversuch

Zusammenfassung/Schlussfolgerung: Studien belegen die Erhöhung der Glucose Toleranz von Chlorogensäure im Tierversuch. Die Autoren fanden signifikant geringere Blutzuckerspiegel nach dem Essen durch Chlorogensäure. Die Autoren vermuten als Wirkmechanismus eine erhöhte Insulinsensitivität.
Volltext-Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16169204

[4] Kaffee modifiziert die gastrointestinale Hormonsektretion und erhöht die Glucosetoleranz beim Menschen. Effekte auf den Zuckerstoffwechsel von Chlorogensäure und Koffeine.

Originaltitel: Coffee acutely modifies gastrointestinal hormone secretion and glucose tolerance in humans: glycemic effects of chlorogenic acid and caffeine.

Autoren: Johnston KL1, Clifford MN, Morgan LM.
Zeitschrift: Am J Clin Nutr. 2003 Oct;78(4):728-33.
Studientyp: Randomisierte Corssoverstudie
Zusammenfassung/Schlussfolgerung: Die Studie sollte den Einfluß von Chlorogensäure auf die Glucoseaufnahme aus dem Darm und den Einfluß auf die Insulinsekretion und Hormonausschüttung im Darm untersuchen.
Volltext-Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14522730

[5] Chlorogensäure beeinflußt den Fett- und Zuckerstoffwechsel und die Genexpression von „ peroxisome proliferator-activated receptor-alpha“ (PPAR) der Leber.

Originaltitel: Modulating effects of chlorogenic acid on lipids and glucose metabolism and expression of hepatic peroxisome proliferator-activated receptor-alpha in golden hamsters fed on high fat diet.

Autoren: Li SY1, Chang CQ, Ma FY, Yu CL.
Zeitschrift: Biomed Environ Sci. 2009 Apr;22(2):122-9. doi: 10.1016/S0895-3988(09)60034-9.
Studientyp: Tierstudie
Zusammenfassung/Schlussfolgerung: Nach 8 wöchiger Behandlung mit Chlorogensäure zeigten sich geringere Blutfettspiegel, geringere Blutzuckerspiegel, geringeres LDL-Cholesterin, geringeren Gesamtcholesterin Werten und geringeren Insulinspiegeln. Die Lipase in der Leber war in ihrer Aktivität gesteigert. Es zeigte sich eine geringere Aktivität der Lipoprotein-Lipase in der Skelettmuskulatur. Die Genexpression von PPAR war signifikant erhöht. PPAR schützt vor Alkoholschäden in der Leber. Chlorogensäure scheint einen Einfluß auf den Fettstoffwechsel in der Leber zu haben und die Insulinsensitivität zu erhöhen.
Volltext-Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19618689

Der Blutzuckerspiegel und seine Regulation

Der Blutzuckerspiegel bezeichnet die Höhe des Glukoseanteils im Blut. Glukose ist einer der Energielieferanten im Körper. Das Gehirn, das Nierenmark und die Roten Blutkörperchen benötigen Glukose. Das Gehirn ist unbedingt auf Glukose angewiesen.

Ein erhöhter Blutzuckerspiegel wird als Diabetes mellitus bezeichnet. Aber auch ein zu niedriger Blutzuckerspiegel (Unterzucker) kann auftreten. Dies führt zu einer Verminderung der Gehirnleistung.

Normal ist eine Blutzucker-Konzentration von 60 bis 100 Milligramm (mg) Glukose auf 100 Milliliter Blut. 100 Milliliter entsprechen einem Deziliter (dl).

Eine andere Einheit, um die Konzentration von Zucker im Blut anzugeben, ist Millimol pro Liter (mmol/l). Die Einheit Mol gibt die Anzahl der Moleküle an. Der Normalwert liegt hier bei 3,3 – 5,6 mmol pro Liter.

Sinkt der Blutzuckerspiegel unter den Wert von 60 mg/dl, wird es vor allem für das menschliche Gehirn gefährlich. Es kann zum hypoglykämischen Schock oder dem hypoglykämischen Koma kommen.

Die Konzentration des Blutzuckers im Blut wird in nüchternem Zustand gemessen. Die Aufnahme von Nahrung lässt den Blutzuckerspiegel schnell steigen, im Normalfall stellt der Körper aber auch sehr schnell die Standardkonzentration wieder her. Nach dem Essen steigt die Konzentration von Glukose im Blut für gewöhnlich auf bis zu 140 mg/dl (7,8 mmol/l) an. Manchmal steigt er kurzfristig auch auf 160 mg/dl (8,9 mmol/l) an.

Die Wiederherstellung der Normalkonzentration wird vom Körper auf drei Wegen erreicht. Entweder wird die Glukose als Glykogen in der Leber und im Muskelgewebe gespeichert, oder wird Sie mit Hilfe von Sauerstoff verbrannt oder zu Fett umgebaut.

Die wichtigste Rolle bei diesen Prozessen spielt das bekannte Hormon Insulin. Insulin öffnet sozusagen die “Schleusen” der Zellen für Glukose, das führt zu einer Verschiebund der Glucose vom Blut in die Zellen, der Blutzuckerspiegel sinkt.

Im umgekehrten Fall, wenn der Blutzuckerspiegel unter die kritische Marke von 60 mg/dl sinkt, schüttet der Körper Glukose aus und versucht so, den Normalwert wieder herzustellen.

Auch hierfür hat der Körper mehrere Möglichkeiten. Entweder man bekommt Hunger, man isst und die mit der Nahrung aufgenommene Glukose wird dann vom Darm in die Leber geleitet.

Bekommt der Körper nichts zu essen, kann Glukose aus Laktat, Glyzerin und Aminosäuren gebildet werden.

Drittens kann das Glykogen, das in der Leber gespeichert wurde, zu Glukose abgebaut werden. Das im Muskel gespeicherte Glykogen gelangt dagegen nicht mehr in den Blutkreislauf, es wird bei Anstrengung direkt im Muskel verbraucht.

In allen Fällen erfolgt die Regulation der Prozesse wesentlich über das Insulin und seine natürlichen Gegenspieler Glukagon, Adrenalin und Cortison.