Archiv für den Monat: Dezember 2010

Ab jetzt 120 Jahre leben durch Vektor-Resveratrol?

Resveratrol ist eine herausragende Substanz welche sogenannte Sirtuine aktiviert. Sirtuine sind Proteine die an der genetischen Zellsteuerung beteiligt sind. Eine Aktivierung der Sirtuine hat eine Verlangsamung der Zell-Alterung zur Folge. Allerdings konnte man dies erst an Tieren beweisen und nur bei Gabe von hohen Konzentrationen.

Neben der Frage der Qualität und Quantität eines Resveratrol-Produktes stellt sich aber vor allem die Frage der Bioverfügbarkeit, das heißt wieviel Resveratrol steht dem Organismus wirklich zur Verfügung. Dies hängt von zwei Faktoren ab, der Aufnahme von Resveratrol durch den Darm ins Blut und vom Verstoffwechselungsgrad in der Leber. Man spricht vom sogenannten “First-Pass-Effekt.

Verschiedene Substanzen fördern die Bioverfügbarkeit von Vitalstoffen. Als erstes sei die Nahrung genannt. Gewisse Stoffe sollte man nüchtern, andere aber nach oder während dem Essen einnehmen. Eine fettreiche Mahlzeit regt beispielsweise den Gallenfluss an und führt daher zu einer besseren Aufnahme von fettlöslichen Stoffen. Andererseits werden gewisse Aminsoäuren bessern nüchtern aufgenommen. Sie werden über Transportkanäle in den Körper bzw. die Zellen geschleust sind diese schon von anderen Aminosäuren “besetzt” kann das spezifische Produkt weniger gut wirken.

Eine hervorragende Förderung von gezielt eingenommen Vitalstoffen kann man durch gewisse Präparate erreichen. Bioperine ist gut erforscht bei Curcuma longa, einer ähnlichen Substanz wie Resveratrol. Beide sind Mitglieder  der Familie der “Polyphenole”. Bioperine fördert laut wissenschaftlicher Studien die Bioverfügbarkeit um Zweitausend Prozent (2000 %). Ähnliche Werte kann man für Resveratrol erwarten. Bioperine oder Piperine verhindert die Veränderung des Resveratrol-Moleküls durch die Leber und damit den oben genannten “First-Pass-Effekt”. Lactalbon oder ähnliche Stoffe erreichen wesentlich geringere Werte und haben ein allergisierendes Potential.

Hier können Sie die deutsche Übersetzung aus dem englischen des im Thieme Verlag erschienenen Originaltitel nachlesen:

Einfluss von Piperin auf die Pharmakokinetik von Curcumin in Tieren und menschlichen Freiwilligen

Zusammenfassung
Die medizinischen Eigenschaften von aus Curcuma longa L. gewonnenem Curcumin, können wegen der schlechten Bioverfügbarkeit aufgrund ihrer schnellen Verstoffwechselung in Leber und Darmwand nicht genutzt werden. In dieser Studie wurde die Wirkung der Kombination von Piperin mit Curcumin, einem bekannten Inhibitor der Glucuronidierung in Leber und Darm, auf die Bioverfügbarkeit von Curcumin bei Ratten und gesunden Probanden untersucht. Wenn Curcumin allein und in einer Dosis von 2 g / kg Ratten verabreicht wurde, wurden moderate Serumkonzentrationen über einen Zeitraum von 4 h erreicht. Die gleichzeitige Gabe von Piperin 20 mg / kg erhöhte die Serumkonzentration von Curcumin für einen kurzen Zeitraum von 1-2h nach Einnahme der Droge. Die Zeit bis zur maximalen Serumkonzentration war signifikant erhöht (P <0,02), während die Eliminationshalbwertszeit (Abbaugeschwindigkeit) und die (Entsorgung) signifikant verringert (p <0,02) wurde. Das heißt in kurzen Worten, dass die Abbaugeschwindigkeit verringert wurde. Die Bioverfügbarkeit war um 154% erhöht. Auf der anderen Seite war der Serumspiegel von Curcumin beim Menschen nach einer Gabe von 2 g Curcumin entweder nicht nachweisbar oder sehr niedrig. Die gleichzeitige Gabe von 20 mg Piperin erbrachte viel höhere Konzentrationen von 0,25 bis 1h nach Einnahme der Droge (P <0,01 bei 0,25 und 0,5 h, P <0,001 bei 1 h), die Bioverfügbarkeit wurde 2000% erhöht.
Die Studie zeigt, dass in den verwendeten Dosierungen, Piperin die Serumkonzentration erhöht, die Aufnahme verbessert und die von Curcumin bei Ratten und Menschen ohne Nebenwirkungen erhöht.
Schlagworte
Curcumin -Piperin -Pharmakokinetik -Curcuma longa -Zingiberaceae
Papers
Pharmakologie Planta Med. 1998; 64 (4): 353-356
DOI: 10.1055/s-2006-957450
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

https://www.thieme-connect.com/ejournals/abstract/plantamedica/doi/10.1055/s-2006-957450