Archiv für den Monat: Januar 2013

Haben Weihrauch-Kapseln Nebenwirkungen?

Boswellia serrata (indischer Weihrauch) wird bei einer ganzen Reihe von Erkrankungen eingesetzt. Es gibt zwei wichtige Wirkmechanismen:

  1. 5-Lipoxygenase-Hemmung
  2. Topoisomerase-Hemmung

Ersteres hemmt die Leukotrien-Bildung und wirkt somit antiinflammatorisch (antientzündlich). Boswella serrata ist somit eine interessante Alternative zu NSAR (nicht steroidale Antirheumatika). Die Nebenwirkungen von NSAR treffen auf Weihrauchkapseln nicht zu. Der Grund ist ein anderer Wirkmechanismus. Wirkmechanismus Weihrauch versus NSAR und Cortison (Kortison).
Die Topoisomerasehemmung hat Einfluss auf Tumorzellen. Es wird ein Enzym gehemmt, welches die Zellteilung hemmt. Andere Stoffe wurden auf diese Wirkung hin untersucht, allerdings fand man im Gegensatz zu Weihrauch Nebenwirkungen. Der Grund ist, dass andere Stoffe eine dauerhafte Bindung mit den Enzymen eingingen und diese deshalb nachhaltig veränderten, wohingegen Weihrauch “nur” “kompetetiv” hemmte, dass heißt eine Bindung einging, die wieder gelöst werden kann.
Diese Wirkung tritt allerdings nach Professor Simmet erst bei hohen Dosierungen (ca. 4000 – 5000 mg pro Tag) auf.
Wirkmechanismus Weihrauch Topoisomerasen

Resveratrol, ein Phytoöstrogen bei Brusttumor und auch für Männer

Resveratrol kann mit den Östrogen-Rezeptoren von Frauen, aber auch von Männern reagieren. Interessanterweise ist aber Resveratrol auch bei Brusttumoren eine Behandlungsoption. Wie kann dieses vermeintliche Paradoxon erklärt werden?

Resveratrol hat zwar östrogenartige Wirkungen, diese sind aber schwächer als die von körpereigenem Östrogen (von Frauen aber auch von Männern), von synthetischem Östrogen und von Östrogenen, die über die Nahrung aufgenommen werden. Da Resveratrol die Rezeptoren besetzt hält, kommen die stärker wirkenden Östrogene nicht so zum Tragen. Resveratrol hat in diesem Sinne eine Östrogen-regulierende-Wirkung.
Dies erklärt den erfolgreichen Einsatz von Resveratrol bei Brusttumoren.
Weitere Phytoöstrogene sind Genistein, Daidzein, Glycitein und Coumestrol, alle haben in diesem Sinne eine blockierende Funktion und alle, aber vor allem Resveratrol, haben einen hemmenden Einfluss auf die Aktivität von Brusttumorzellen.
Die Behandlungsstrategie muss immer mit den behandelnden Ärzten abgesprochen werden,
gerade beim chemotherapeutischen Einsatz von Aromatsehemmern könnte die Gabe von Resveratrol nicht sinnvoll sein.
Die übliche Dosierung von Resveratrol ist in diesem Fall um die 400 mg Resveratrol pro Tag.

Bei Frauen in der Menopause mit stark reduzierten Östrogenleveln können Phytoöstrogene östrogenartige Wirkungen entfalten.

Für Männer gelten gleiche Wirkmechanismen. Ab der zweiten Lebenshälfte kann sich ein relativer Testosteronmangel und eine relative Östrogen-Dominanz ergeben. Hier kann Resveratrol und auch natürliche Aromatase-Hemmer wie Chrysin hilfreich sein.

Die hormonelle Imbalance des Mannes mit erniedrigtem Testosteron und erhöhtem Östrogen kann eine Reihe von Erkrankungen begünstigen wie

  • Rheumatoide Arthritis
  • Hirnschlag
  • Typ 2 Diabetes
  • Herzerkrankungen
  • Prostatatumore

Der männliche Östrogenspiegel sollte zwischen 20 und 30 pg/ml liegen.

Antioxidantien – antioxidative Enzyme

Anti-Aging und Antioxidantien

Jede Sekunde finden unzählige Oxidationsprozesse, ausgelöst durch “freie Radikale” in unserem Körper statt. Doch unser Körper wehrt sich auf vielfältige Weise. Er hat ein fast perfektes Schutzschild aufgebaut. Doch müssen diese Helfer Hand in Hand synergistisch zusammenwirken. Dies ist notwendig, da die Verbrennungsprozesse mit Hilfe von O2 (Sauerstoff) uns Energie geben, auf der anderen Seite aber auch so genannte ROS (reaktive Sauerstoffspezies) erzeugen. Erschwerend kommt hinzu, dass uns unsere heutige Umwelt mit tausenden von chemischen Giften, Stress und Nahrungsgewohnheiten zusätzlich “freie Radikale” beschert.

Freie Radikale
Freie Radikale sind reaktionsfreudige Atome oder Moleküle, die versuchen, anderen Strukturen Elektronen zu entreißen. Sie entstehen durch Stoffwechselprozesse, Sauerstoffverbrennnung und auch durch Schadstoffe. Besonders gerne reagieren sie mit hochwertigen fetthaltigen Strukturen wie Zellmembranen (Phospholipide). Harmlose Stoffe können sich durch den Kontakt mit freien Radikalen umwandeln und Kettenreaktionen auslösen.

Sauerstoffradikal als Ausgangssubstanz

Sauerstoffatome mit fehlenden Elektronen (Superoxid-Radikale, O2) werden sehr reaktionsfreudig. Sie reagieren mit Zellen und Molekülen. Bei jedem Atemzug werden deshalb radikale Sauerstoffspezies (ROS) mithilfe eines antioxidativen enzymatischen Netzwerkes abgefangen. An der Front steht die SOD (Superoxiddismutase), welche O2 in H2O2 (Wasserstoffperoxid) umwandelt. H2O2 wird auch zum Haarebleichen benutzt. Hohe SOD (Superoxid Dismutase) Spiegel sollten also für einen guten Schutz vor freien Radikalen bieten. Bei niederen Lebewesen findet man in der Tat einen Zusammenhang zwischen hohen SOD Werten und langer Lebensspanne. Allerdings ist es bei höheren Lebewesen, wie dem Menschen nicht ganz so einfach. Das durch SOD umgewandelte Superoxid (O2) wird vermehrt in H2O2 umgewandelt. Dieses (H2O2) muss seinerseits abgefangen werden. Dieses bewerkstelligt die Katalase ein weiteres Enzym. Katalase bewirkt die Umwandlung von H2O2 in Wasser und Sauerstoff (2 H2O2 → H20+O2). Dieser Prozess muss aber aufeinander abgestimmt sein. Ensteht nämlich kurzzeitig ein Überschuss an Wasserstoffperoxid (H2O2), dann kann dieses mit Metallionen reagieren und sich zu einem aggressiven Radikal, dem Hydroxyl-Radikal entwickeln (OH*). Die Reaktionsgleichung lautet folgendermaßen Fe2 + H2O2 → Fe3 + OH* + OH-. Dieses hat vor allem die Doppelmembran (Lipiddoppelmembran) wichtiger Zellen zum Ziel.

Glutathion

BCAA – verzweigtkettige Aminosäuren

Leucin, Isoleucin und Valin sind drei essentielle, proteinogene Aminosäuren. Der menschliche Muskel besteht zu 35 % aus BCAA (Brancehd Chain Amino Acids). Bei intensiver sportlicher Aktivität stellen BCAA auch eine wichtige Energiequelle dar. Der Bedarf an BCAA ist bei intensiver sportlicher Belastung mehr als 20-fach erhöht. Deshalb kann es bei sehr hoher Belastung zum Abbau von Muskeleiweiß kommen. Eine Supplemtierung mit BCAA kann diesem Abbau sinnvoll entgegenwirken. Abfallende BCAA Blutspiegel führen zur verstärkten Aufnahme von Tryptophan im Gehirn. Dieser normalerweise erwünschte Effekt ist während sportlicher Aktivität hinderlich. Aus der Aminosäure Tryptophan entsteht im Gehirn Serotonin, was zu Müdigkeit führen kann. BCAA kann somit eine frühzeitige Ermüdung im Sport abmildern. Die optimale Zusammensetzung einer Supplementierung von BCAA besteht aus 40 mg Leucin, 10-30 mg Isoleucin und 10-30 mg Valin pro Kilogramm Körpergewicht entsprechend 7-12 g täglich. Leucin aktiviert bestimmte Schlüsselenzyme zur Proteinsynthese in der Muskulatur. Der Eiweißabbau wird gehemmt. Da BCAA vor allem in Fleisch und Eiern vorkommen, ist eine Supplementierung gerade für Vegetarier die Sport treiben sinnvoll.

Krafttraining im Alter?

Entgegen früherer Meinungen ist ein Muskelaufbau gerade im Alter wichig. Ein großer Prozentsatz von fehlender Selbständigkeit ist auf Kraftmangel zurückzuführen. Klassisch werden BCAA eingesetzt in

  • Kraftaufbau
  • Verbesserung des Verhältnisses von Muskulatur zu Körper-Fettanteil

Einnahme von BCAA

Am besten 30 Minuten vor dem körperlichen Training