Archiv für den Autor: Alexander Michalzik

Chlorella – PAK Wert beachten, Kopfschmerzen als Warnsignal?

Chlorella ist ein bekanntes Mittel zur Ausleitung, Sie sollten aber unbedingt den PAK beachten.

Die Chlorella Alge hat die einzigartige Fähigkeit diverse Schadstoffe zu binden, die für den Menschen schädlich sind. Hierzu zählen Quecksilber, Dioxin, Formaldehyd u.a. Gifte und Schwermetalle.
Eine wertvolle Komposition aus pflanzlichen Bestandteilen: Wie z.B. Chlorophyll, Sporopollein und schwefelhaltigen Aminosäuren helfen die schädlichen Substanzen zu binden und auszuscheiden. Es wird somit der fatale enterohepatische Kreislauf durchbrochen.
Darüberhinaus hat Chlorella eine hohe Vitalstoffdichte (z.B. Aminosäuren, Spurenelemente und Omega 3 Fettsäuren). Besonders für Vegetarier und Veganer ist sie daher ein attraktives Nahrungsergänzungsmittel.

Chlorella ist in der Lage viele Schadstoffe zu binden. Dies ist gewünscht wenn man Gifte und Schwermetalle aus dem Körper ausleiten möchten.
Diesselbe Eigenschaft von Chlorella bewirkt allerdings, dass Chlorella auch aus der Umwelt binden kann. Deshalb ist extreme Vorsicht bei der Zucht und Herstellung von Chlorella geboten. Nur genau kontrollierte Ware ist deshalb zu verwenden. Sonst kann es negative Auswirkungen geben.
Besonders problematisch sind die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (http://de.wikipedia.org/wiki/Polycyclische_aromatische_Kohlenwasserstoffe). Diese können sich in Chlorella anlagern. Es kam vereinzelt vor, dass sogar Bioware Werte über 200 hatte.
Die PAKs sind eben auch bei Bio-Chlorella nicht zwingend kontrolliert. Der PAK Wert sollte unter 10 sein.

Ausleitung und Entgiftung mit Chlorella und auftretender Kopfschmerz

Da Chlorella nicht liquorgängig ist, das heißt nicht im Gehirn wirken kann, sollte man die Ausleitung mit Chlorella immer mit OPC und R-Alphaliponsäure begleiten. Diese beiden Chelatbildner können ebenfalls Schwermetall ausleiten und sind liquorgängig, und können so das Gehirn schützen. Der teilweise auftretende Kopfschmerz bei der Ausleitung mit Chlorella, könnte nämlich auf den Sachverhalt zurück zu führen sein, dass Chlorella aus dem verschiedensten Körpergeweben Schwermetalle bindet, diese aber nicht alle gleich ausgeschiedenen werden. Die Gefahr des Übertritts der Schwermetalle ins Gehirn kann nicht ausgeschlossen werden. Werden hochdosiert OPC (2-6 Kapseln pro Tag) und R-Alphaliponsäure (2-4 x 150 mg) gegeben, können diese im Gehirn abgefangen werden.

Chaga – “König der Heilpilze”

Chaga ist ein außergewöhnlicher Heilpilz mit einer ganzen Reihe von besonderen Wirkungen.

Hilfe bei Strahlenschäden und Elektrosmog

Chaga besitzt einen hohen Melanin-Anteil, das verleiht ihm auch sein charakteristisches kohleähnliches Aussehen. In Studien konnte gezeigt werden, dass der in Chaga enthaltene Melanin-Komplex hohe antioxidative Eigenschaften besitzt und so das Genom schützt (Melanin complex of the fungus Inonotus obliquus, Babitskaia VG et al 2000 http://europepmc.org/abstract/med/10994193).

Die Pilzmelanine in Chaga schützen gegenüber Strahlenschäden, wie UV-Strahlung, und sie bieten einen Schutz vor hohen Temperaturen.
Es konnte außerdem gezeigt werden, dass Chaga (der Polysaccharid-Anteil) die negativen Auswirkungen von Mikrowellenstrahlen auf geschädigte Keimzellen ausgleichen kann (Prevention of Inonotus obliquus polysaccharides for high power microwave radiation induced testicular injury in rats: an experimental research,  Zhao LW et al. 2014, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25137855).

Chaga und Mutationen

Es konnte gezeigt werden, dass die in Chaga enthaltenen Polyphenole über eine Hemmung der Topoisomerase II eine Senkung humaner Tumorzellproliferationen (HCT116/Coloncarcinom)bewirken. Hier waren besonders die Bestandteile DBL (Dihydroxybenzalacetone) und CA (Caffeic acid) im Polyphenol-Anteil von Chaga von Bedeutung. Topoisomerasen sind wichtige Enzyme, die das Ablesen der DNS ermöglichen, indem Sie die ineinandergewundenen  gewundenen DNS-Stränge vorübergehend spalten und so entspannen. Dieser Prozess wird bei der veränderten DNS in Tumorzellen gehemmt, und somit wird ihr Wachstum blockiert.

(Inhibitory effects of low molecular weight polyphenolics from Inonotus obliquus on human DNA topoisomerase activity and cancer cell proliferation, Kuriyama I et. al. 2013, http://www.spandidos-publications.com/10.3892/mmr.2013.1547)

Chaga als Antioxidanz

Der Chaga Pilz gilt als sehr starkes Antioxidanz.

Besonders den enthaltenen Polyphenolen und dem Melanin-Komplex wird eine starke antioxidative Wirkung zugeschrieben (Antioxidant effect of Inonotus obliquus, Yong Ciu et al. 2004, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15588653) .

In anderen Studien konnte gezeigt werden, dass auch die Polysaccharid-Bestandteile eine  antioxidative Wirkung besitzen.

Chaga und chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Chaga führt zu einer Herrunterregulation entzündlicher Mediatoren (TNF-α, iNOS, IL-1β ).
Dies hat einen antientzündlichen Effekt im Bereich der Darmschleimhaut. So kommt es wiederum zu einer Hemmung der entzündlichen Infiltration von Immunzellen in der Darmschleimhaut.
Forscher nehmen daher an, dass Chaga ein nützliches Supplement bei chronisch entzündlicher Darmerkrankung sein könnte.
Auch in anderen Studien konnte dieser Effekt bestätigt werden. Hier zeigte sich, dass Chaga antientzündlich und antinozeptiv (schmerzlindernd) bei Colitis wirkt. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass es zu einer Herrunterregulation der NF-kappa B Bindungsaktivität kam. Die induzierbare Stickstoffsynthase (iNOS) sowie die Cyclooxigenase-2 (COX-2) wurden gehemmt (Anti-inflammatory effects of Inonotus obliquus in colitis induced by dextran sodium sulfate, Choi SY et al. 2010,http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2840610/)
Ethanol extract of Inonotus obliquus inhibits lipopolysaccharide-induced inflammation in RAW 264.7 macrophage cells, Kim HG et al., 2007, http://scholar.google.de/scholar_url?url=http://www.researchgate.net/profile/Bhushan_Shrestha/publication/6358566_Ethanol_extract_of_Inonotus_obliquus_)

Chaga und Parasiten

Toxoplasma (Effect of Inonotus obliquus polysaccharide on survival and cytokines in sera of mice infected with Toxoplasma gondii, LI Jia-jia et al. 2011, http://en.cnki.com.cn/Article_en/CJFDTOTAL-XMYS201101007.htm)

Chaga und Krebs

In einer Studie mit den am häufigsten vorkommenden humanen Krebszellen (in vitro – also Reagenzglas) zeigte sich die in Chaga enthaltene Betulinsäure als potentielles Chemotherapeutikum.
Untersucht wurden Krebs Zell-Linien aus Lunge, Darm und Rektum, Brust und Prostata. Alle untersuchten Zell-Linien wurden deutlich in Ihrem Wachstum unterdrückt. Hierzu war eine Dosis nötig, die auch in vivo (also im lebendigen Körper) leicht erreicht werden kann.
(Broad in vitro efficacy of plant-derived betulinic acid against cell lines derived from the most prevalent human cancer types, Kessler JH et al. 2007, http://www.cancerletters.info/article/S0304-3835%2806%2900616-1/abstract).

Chaga und Diabetes

Geschädigte Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse erholten sich durch die Gabe von Chaga.
Starker oxidativer Stress konnte auf ein Minimum reduziert werden.
Diesen Erholungseffekt führten die Forscher auf seinen Polysaccharid-Anteil zurück.
Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass Chaga-Polysaccharide geeignet sein könnten, um erhöhte Blutzuckerspiegel zu senken (Protective Effect of Polysaccharides from Inonotus obliquus on Streptozotocin-Induced Diabetic Symptoms and Their Potential Mechanisms in Rats,  Diao BZ et al. 2014, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25093030).

Botanik zu Chaga

Der Chaga-Pilz (Inonotus obliquus) ist ein Porenpilz mit schwarzem kohleähnlichen Aussehen. Im Inneren hat er eine bräunlich orange Farbe.
Sein schwarzes Aussehen  ist dem hohen Melaningehalt zuzuschreiben. Melanin ist ein schützendes Pigment, das beim Menschen unter anderem den natürlichen Hautton bestimmt. Der Melanin-Gehalt in Chaga ist im Vergleich zu anderen Lebensmitteln überdurchschnittlich hoch. Er ist außerdem sehr reich an Mineralien und Spurenelementen, wie  Kalium und Zink. Andere wichtige Bestandteile sind Betulinsäure, Polysaccharide, Flavonoide und Triterpene, Eisen und Chrom.

Natürlich kommt er in Nordamerika, Canada, Russland, Korea, Nord-und Osteuropa vor.

In der Volksmedizin wird  der sagenumwobene Heilpilz u. a. bei Beschwerden und Entzündungen des Magen-Darmtraktes (z.B. Polypen des Magen-Darm-Traktes, Magenschleimhautentzündung), Parasitenbefall, Diabetes und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt.
Es wird berichtet, dass er in der Nähe von Tempeln und heiligen Orten vermehrt auftritt.

Wieviel Resveratrol ist für die Aktivierung der Sirtuine notwendig?

Die Resveratrol-Konzentration, um die Sirtuine zu aktivieren, liegt bei 200 mikroMol.
Nicht alles Resveratrol, welches man einnimmt, kommt auch im Körper an. Zusätzlich verstoffwechselt die Leber Resveratrol zu Metaboliten (first-pass-effect). Allerdings sind diese Metaboliten auch wirksam.
Untersuchungen gehen von 20 %-iger Resveratrol-Aufnahme im Darm aus
Resveratrol Bioverfügbarkeit.
Von diesen 20 % wird wohl die Hälfte durch den First-Pass-Effekt umgewandelt.
So kann man von 10 % reinem Resveratrol bezogen auf die Einnahmemenge ausgehen.
Der durchschnittliche Wassergehalt eines erwachsenen Menschen liegt bei circa 35 Liter. Um die Menge von 200 mikroMol Resveratrol zu erreichen, ist die Einnahme von 1596 mg notwendig oder sage und schreibe 10640 Gläser Rotwein.
Da es sich allerdings nicht um ein “Alles oder Nichts”-Phänomen handelt, sind auch geringere Dosierungen hilfreich.
Die Verstoffwechselung, insbesondere die Glucuronidierung des Resveratrols, kann durch Piperin signifikant reduziert werden, so dass eine Dosierung von 100 – 500 mg Resveratrol abhängig vom individuellen Körpergewicht ausreichend sein sollte, um die Sirtuine zu aktivieren.
Die Halbwertszeit von Resveratrol liegt bei 9,2 Stunden, das heißt, nach 9,2 Stunden ist die Hälfte des Resveratrols “verbraucht” bzw. ausgeschieden.

Nicotinamid und Sirtuin 1 (SIRT1) – sind hohe Nicotinamid-Gaben sinnvoll?

Nicotinamid leitet sich von Vitamin B3 (Niacin) ab. Es ist Bestandteil der wichtigen Koenzyme NAD+ und NADH.

In der Medizin werden hohe Gaben von Nicotinamid bei der Hautkrankheit Pellagra angewendet. In hohen Dosierungen (500 mg pro Tag) bietet es Schutz vor der aktinischen Keratose. Die aktinische Keratose, auch solare Keratose genannt, ist eine Präkanzerose. Nicotinamid kann in diesem Zusammenhang auch vor Hautkrebs schützen. Auch ist die Gabe bei den gefürchteten multiresistenen Keimen wie MRSA sinnvoll. Die Gedächtnisleistung wird verbessert, sodass eine Anwendung bei Morbus Alzheimer sinnvoll ist.

Es gibt Untersuchungen die einen lebensverlängernden Effekt oder aber einen Lebenszeit verkürzenden zumindest bei niederen Lebensformen zeigen.
Nictinamid und anmt-1.
Der lebensverlängerende Effekt könnte durch einen neue Verbindung von Nicotinamid verursacht sein. Aus Nicotinamid wird durch das Enzym Nicotinamid-N-Methyltransferase das 1-Methylnicotinamid. Die Nicotinamid-N-Methyltransferase wird durch das Gen anmt-1 codiert. Die Aktivität von anmt-1 korrelierte mit der Verlängerung des Lebenszeit und dies unabhängig von Sirtuinen. Dies zeigt einen möglichen neuen Mechanismus zur Beeinflussung der Lebenszeit neben des Einflusses von Sirtuinen auf die Deacetylierung der Histone durch Histon-Deacetylasen.

Nicotinamid hemmt allerdings nichtkompetetiv humame SIRT1 (Sirtuine) in vitro. Es konnte an Hefzellen gezaigt werden, dass das Gensilencing gehemmt wird. Dies konnte für die Nicotinsäure (=Niacin) nicht gezeigt werden. Hohe Gaben von Nicotinamid sind deshalb nicht generell anzuraten.
Nicotinamid hemmt SIRT1.

Die Aktivität von PNC1 wird durch Kalorienreduktion erhöht. PCN1 verringert die Konzentrationen von Nicotinamid in Hefezellen zu Gunsten der NAD+ Konzentration. Die Autoren diskutieren ob die Verringerung des Nicotinamid die Hemmung auf die Sirtuine verringert und damit eine Lebensverlängerung bewirkt.

Es kann noch nicht abschließend beurteilt werden ob hohe Nicotinamid Gaben neben den vielen psitiven Effekten auch negative Effekte haben könnte. Auf der einen Seite scheint die Bildung von Methylnicotinamid aus Nicotinamid einen lebensverlängerenden Effekt zu haben, der Unabhängig von Sirtuinen ist, auf der anderen Seite hemmt Nicotinamid humase SIRT1. Die Aktivität der SIRT1 Gene ist lebensverlängernd. Ob Nicotinamid SIRT1 in den normalen Konzentrationen hemmt ist nicht hinreichend geklärt

Resveratrol hilft Schäden an den Erbanlagen (DNA) zu reparieren – neue Studie entdeckt Wirkmechanismus

Resveratrol ist in der Lage, sogenannte “Überlebens-Gene” zu aktivieren.
Resveratrol bewirkt eine Stoffwechselsituation, die dem Überleben der Zellen dient. Beispielsweise wird die Reparatur von Schäden an den Erbanlagen unterstützt.

In einer aktuellen im “Nature” erschienenen Studie, wurde ein diesem Phänomen zugrunde liegender Wirkmechanismus „entschlüsselt“.

Resveratrol aktiviert Gene, die auch aktiviert werden, wenn die Zelle unter Stress gerät und sich “wehren” muss.
Genauso wie unter Stresseinflüssen wird die humane TyrRS (Tyrosyl-tRNA Synthetase) verändert. In der vorgelegten Studie wurden Zellen einmal mit Resveratrol “behandelt” und einmal Stress ausgesetzt (Serum starvation). Die Reaktionen auf Stress wurden mit den Auswirkungen von Resveratrol verglichen. Resveratrol hat eine ähnliche chemische Struktur wie Tyrosin, dies erklärt seine Wirkung auf die TyrRS. Resveratrol hemmt die katalytische Aktivität der TyrRS, aktiviert aber die Wirkung von TyrRS auf PARP1.

TyrRS bewirkt (ausgelöst durch Resveratrol) eine Aktiviertung der PARP1 (= Poly [ADP-ribose] Polymerase 1 oder NAD+ ADP-Ribosyltransferase 1). PARP1 ist beteiligt an der Reparation von DNA-Schäden und ist der wichtigste Modulator des NAD* Metabolismus PARP1 Wirkungen. Wird der NAD+ Stoffwechsel angeregt, scheint dies ähnliche Effekte auf den Organismus zu haben, wie die positiven Effekte einer Kalorienreduktion, also systematisiertes Hungern NAD+ und Kalorienreduktion. Bekannterweise ist die Kalorienreduktion einer der wichtigsten Faktoren, um die gesunde und vitale Lebenszeit zu verlängern.

Quelle: A human tRNA synthetase is a potent PARP1-activating effector target for resveratrol

Migraine – Hilfe mit Riboflavin

Migraine ist eine Schmerzerkrankung mit erheblicher Einschränkung der Lebensqualität. Infolgedessen werden verständlicherweise nicht immer unproblematische Schmerzmittel bzw. Dosierungen eingenommen.

Patienten bekamen 400 mg Riboflavin (Vitamin B2) pro Tag. Die offizielle empfohlene Einnahmemenge für Vitamin B2 liegt bei 1,4 mg. In der Studie wurden also mehr als das 280-ig fache verabreicht.

Nach 3 und 6 Monaten wurden folgende Parameter erhoben:
1. Die Häufigkeit, also die Frequenz der Anfälle
2. Die Menge der Einnahme von Medikamenten
3. Die Schmerzintensität
4. Dauer eines Anfalls

Die Häufigkeit der Anfälle reduzierte sich von im Mittel 4 Anfällen pro Monat auf 2 Anfälle pro Monat.
Auch die Menge der Einnahme von Medikamenten reduzierte sich signifikant.
Kam es allerdings zum Anfall, hielt dieser fast genauso lange an und auch der Schmerz hatte fast die gleiche Intensität.

Trotzdem ist Riboflavin ein unschädliches Mittel und sollte von jedem Arzt als Therapieoption in Betracht gezogen werden.

Studie Riboflavin bei Migraine

Ist Carnosin bioverfügbar?


Carnosin besteht aus den Aminosäuren beta-Alanin und Histidin. Es handelt sich also um ein Dipeptid, einem Eiweiß aus zwei Aminosäure-Bestandteilen. Carnosin fungiert als intracellulärer pH-Puffer. Es kann relativ schnell Säuregradienten ausgleichen. Bekanntlich sind Zellfunktionen stark vom pH-Wert abhängig.
Carnosin als pH-Puffer

Die Einnahme von Carnosin scheint also sehr sinnvoll zu sein. Insbesondere Vegetarier weisen geringe Konzentrationen von Carnosin aus. Vegetarier und Carnosin

Im Gegensatz zu anderen Geweben ist Carnosin in der Muskulatur und besonders ystark im Gehirn konzentriert. Carnosin schützt Eiweißstrukturen vor dem gefährlichen Malondialdehd, ein Endprodukt der Lipid-Peroxidation (Fettoxidation), und verhindert damit das so genannte Crosslinking. Carnosin schützt vor Malondialdehyd.

Bioverfügbarkeit von Carnosin

Die Frage einer sinnvollen Carnosin Einnahme steht und fällt mit dessen Bioverfügbarkeit. Proteine können durch Proteasen in dessen Bestandteile, den Aminosäuren zerlegt werden.
Carnosin kommt, ohne zerlegt zu werden, vom Darm in die Blutbahn und es existiert sogar ein Carnosin-Transporter an der sogenannten Blut-Hirn-Schranke (PepT2, siehe Schaubild).

Abbildung Carnosin und Bioverfügbarkeitcarnosin_bioverfuegbarkeit

Anders bei der Skelettmuskulatur. Hier wird Carnosin durch die Carnosinase noch im Blut in Beta-Alanin und Histidin gespalten und dann über getrennte Transporter in die Skelettmuskulaturzellen aufgenommen. Dort wird es durch die Carnosin-Synthetase wieder zusammengesetzt.

Das Vorhandensein eines speziellen Carnosintransporters für die Bereitstellung im Gehirn könnte ein Hinweis auf die Wichtigkeit von Carnosin gerade im zentralen Nervensystem sein.

 

Omega 3 Fettsäuren – Verwirrung über Wirksamkeit

Omega 3 Fettsäuren als präventives Mittel vor Herz- und Kreislauferkrankungen sind seit langer Zeit sehr bekannt. Seit einiger Zeit kursieren Artikel in namhaften deutschen , sich kritisch äußern. Der Spiegel schreibt unter seiner Rubrik “Mythos oder Medizin”, dass die Studienlage zu Omega 3 Fettsäuren unklar ist. Ein weiterer Artikel des Spiegel trägt gar den Titel “Mediziner erklären Fischöl-Kapseln für nutzlos”. Man darf ja Verständnis für die kritische Auseinandersetzung mit medizinischen Themen der Autoren haben, aber man sollte schon wissenschaftlich arbeiten. Es ist extrem gefährlich, Journalisten über Gesundheitsthemen schreiben zu lassen, die möglicherweise nicht richtig recherchiert haben.
Wenn Millionen von Menschen mit gutem Grund Omega 3 Fettsäuren einnehmen, kann dies wirklich Tausende von Leben retten. Was ist, wenn diese dies aufgrund von bestimmten Artikeln nicht mehr tun?

Die Autorin im Spiegel bezieht sich auf eine Studie aus dem Jahre 2012. Eine aktuelle Übersichtsstudie von 2013 belegte aber kürzlich erneut die Wirksamkeit von Omega 3 Fettsäuren im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf Erkrankungen. Die Forscher analysierten insgesamt 11 Studien mit 15 348 Patienten. Alle Teilnehmer litten an einer kardiovasculären Erkrankung und nahmen 1000 mg Omega-3-Fettsäuren täglich über einen Zeitraum von einem Jahr ein. Die Patienten zeigten eine signifikante Minderung des Risikos, einen Herzinfarkt oder einen plötzlichen Herztod zu erleiden. Ich fände es wünschenswert, wenn dies auch in Zeitschriften mit hohen Auflagen publiziert werden würde. Die Zusammenfassung der Studie kann man unter folgendem Link einsehen. Omega 3 Fettsäuren bei Herzinfarkt..

Fisch- oder Krillöl – ein Vergleich

Die positive Wirkung der Omega-3-Fettsäuren auf Herz und Kreislauf, Gehirn und Augen ist bekannt. Auch bei den Fettsäuren aus Krill-Öl handelt es sich um Omega-3-Fettsäuren. Worin aber liegt der Unterschied? Was macht die Überlegenheit dieses neuen Omega-3-Öls aus? Warum wird es seit kurzem in den USA und Europa so gern verwendet?

Die Omega-3-Fettsäuren im Krill-Öl sind an Phospholipide gebunden. Das unterscheidet sie von anderen Omega-3-Fettsäuren, die an Triglyceride gebunden sind. Phospholipide können sich, im Gegensatz zu Triglyceriden, mit Wasser vermischen und im Wasser verteilen. Herkömmliches Fischöl bildet einen Film auf der Wasseroberfläche, und damit auch im Magen. Das verursacht den oft als störend empfundenen Fischgeschmack beim Aufstoßen. Bei Krill-Öl ist das nicht der Fall.

Noch wichtiger als dieser angenehme Begleitumstand aber ist Folgender: Da Krill-Öl eine Emulsion mit Wasser bildet, ist die Bioverfügbarkeit entscheidend erhöht, das heißt die Aufnahmefähigkeit durch den menschlichen Körper ist bedeutend besser. Das zeigt sich in einem höheren Omega-3-Blutplasmaspiegel und wurde in mehreren Studien nachgewiesen (etwa: Maki KC, Reeves MS, Farmer M, Griinari M, Berge K, Vik H, Hubacher R, Rains TM: Krill oil supplementation increases plasma concentrations of eicosapentaenoic and docosahexaenoic acids in overweight and obese men and women. Nutrition Research 29 (2009), Seite 609-615).

Fisch-Öle und Öl aus Krill sind antioxidativ wirksam, da sie Astaxanthin enthalten, sie senken die Blutfettwerte und senken den Bluthochdruck. Die Entzündungsbereitschaft des Körpers wird ebenfalls deutlich gesenkt. Da unterscheiden sich herkömmliche Omega-3-Fettsäuren und Krill-Öl nicht. Neu dagegen ist die Erkenntnis eines entscheidenden Unterschieds: Omega-3-Triglyceride sind Fettmoleküle und werden dementsprechend im Körper verarbeitet, d.h. sie werden zur Energiegewinnung verbrannt oder in den Fettzellen gespeichert. Omega-3-Phospholipide werden dagegen in die Membranen der Blutfettzellen integriert und von dort in den Membranen unterschiedlicher Organzellen integriert. Das ist ausgesprochen wünschenswert, denn hier ist der eigentliche Wirkungsort der Omega-3-Fettsäuren. Das ist auch der Grund, warum die Omega-3-Fettsäuren aus Krill-Öl viel besser in den Organen des Körpers eingebaut werden können als herkömmliche Omega-3-Fettsäuren.

Die Wirkungen des Krill-Öls sind deshalb viel stärker als die von Fisch-Ölen. Zu den Wirkungen gehört neben den entzündungshemmenden und blutdrucksenkenden Eigenschaften die Linderung von Gelenkschmerzen und die positiven Auswirkungen bei vielen psychischen Krankheitsbildern wie Depressionen und Stimmungsschwankungen, Suchtverhalten, aggressives Verhalten, ADHS und Prämenstruelles Syndrom (PMS). Die Omega-3-Fettsäuren sind wichtig, um die Botenstoffe Serotonin und Dopamin produzieren zu können.

Ein weiterer Punkt, der für die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren über Krill-Öl spricht, ist die deutlich geringere Belastung des Krill-Öls mit Umweltgiften. Krill, eine Krebsart, lebt in den planktonreichen Gewässern der Antarktis. Es gibt kein Wasser auf Erden, das reiner ist. Man kann außerdem mit Recht behaupten, dass es sich bei Krill um die erfolgreichste Lebensform der Erde handelt: Die Biomasse des Krills von insgesamt 500 Millionen Tonnen wird von keinem anderen Lebewesen erreicht. Die Verwendung von Krill als Nahrungsergänzung bedroht also keine Tierart, sie fällt schlicht nicht ins Gewicht. Da Krill in reinem Wasser lebt und am Anfang der Nahrungskette steht, lagern sich in ihm keine Umweltgifte an, die Konzentration an Umweltgiften ist um ein vielhundertfaches geringer als in herkömmlichem Fisch-Öl.

MK 7 – Menaquinon-7 im Einsatz gegen Arterienverkalkung und Knochenaufbau

MK7 – auch Vitamin K2 genannt – hat bekanntlich Aufgaben in der Blutgerinnung. Die empfohlene tägliche Einnahmemenge (RDA – Recommended Daily Allowance) bezieht sich vor allem auf diese Funktion von Vitamin K.
Es gibt aber auch Wirkungen von Vitamin K, die nicht in der Leber stattfinden. Vitamin K ist notwendig, damit das Peptidhormon Osteocalcin Calcium im Knochen binden kann. Die Synthese von Osteocalcin benötigt Vitamin D. Osteocalcin hat möglicherweise auch blutzuckersenkende (Anregung der Insulinsekretion) und fettabbauende Wirkungen (Lipolyse). Auch kann es im Tierversuch die Fruchtbarkeit verbessern. Es ist an der Expression von Genen beteiligt, die die Testosteronsynthese fördern.
Es gibt verschiedene Vitamin K Formen. Phyloquinone wird vor allem für die Blutgerinnungsfaktoren-Bildung in der Leber benötigt. Menaquinon hat wohl eine größere Affinität zu den Wirkungen im Knochen und in den Blutgefäßen.
Menaquinon ist am Stoffwechsel von Matrix-Gla-Protein (MGP) beteiligt. Vitamin K ist notwendig, um MGP zu “carboxylieren”. MGP ist ein Antiverkalkungsmittel, welches vor allem von der glatten Muskulatur der Blutgefäße ausgeschüttet wird. MGP – gegen Arterienverkalkung
Die angegebenen RDA Werte für Vitamin K könnten also zu niedrig sein, und die nicht ausreichende Bildung von MGP könnte ein Risikofaktor für Arteriosklerose sein. MK7 und Arteriosklerose. Auch wäre MK7 eine bessere Vitamin K Form für die Synthese von MGP.